Wir erwischen Sven Acker an einem Montagnachmittag kurz vor dem Gardasee. Seit gut elf Jahren fährt er auf seiner Stammstrecke Trochtelfingen - Italien - Trochtelfingen, der Grenzübertritt am Brenner ist also Routine. Seit Februar 2022 muss er dort jedes Mal einen kurzen Stopp einlegen – jedoch nicht für einen guten italienischen Espresso, sondern für das EU Mobilitätspaket I. Denn das verlangt, dass Grenzübertritte im Tachographen unmittelbar dokumentiert werden. Damit diese Pflicht kein Bremsklotz für die Weiterfahrt wird, hat er sich schon früh das Software-Upgrade 4.0e für seinen intelligenten Tachographen entschieden – und erzählt nun, wie es für ihn läuft.

Herr Acker, wie haben Sie Anfang 2022 von den neuen Dokumentationspflichten an der Grenze erfahren?

Ich glaube, das war über eine Fernfahrerzeitschrift oder über Kollegen auf Social Media. Wir Fahrer sind ja viel mehr draußen auf der Straße unterwegs, als daheim auf dem Betriebshof, und die Fahrer-Community ist sehr aktiv z. B. auf Facebook. Aber natürlich informiert uns auch der Chef über alle wichtigen Neuerungen, die wir für unseren Arbeitsalltag brauchen.

Ist Ihnen so auch das Software-Upgrade für Ihren DTCO 4.0 zum ersten Mal begegnet?

Darauf hat mich ein Bekannter aufmerksam gemacht, weil er wusste, dass ich ein neues Fahrzeug mit dem digitalen DTCO an Bord habe. Der hat den Kontakt vermittelt – und in 20 Minuten war das Update aufgespielt.

Und seither unterstützt Sie der intelligente Tachograph DTCO 4.0e, wenn Sie die Grenze überqueren?

Genau. Durch das Mobilitätspaket müssen wir das ja jetzt alle: Nach der Grenze kurz auf dem nächsten Parkplatz anhalten und im Tachographen das neue Land auswählen. Und das geht jetzt ca. 50 Prozent schneller als vor dem Update. Man muss nur das vom Tachographen vorgeschlagene Land bestätigen und schon kann es weitergehen.

Wie sehen das denn Ihre Kollegen auf der Straße? Funktioniert die Dokumentation der Grenzübertritte ein halbes Jahr nach dem Start gut?

Das ist sehr unterschiedlich. Viele der Kollegen haben sich daran gut gewöhnt, weil sie ja auch täglich damit arbeiten müssen, andere haben da mehr Widerwillen. Ich habe aber auch schon gehört, dass z. B. die spanischen Behörden das durchaus kontrollieren – und wenn man erwischt wird, kann das teuer werden – für den Fahrer und für seinen Chef.

Und wie läuft es jetzt an der Grenze? Führt die neue Pflicht nicht dazu, dass sich nun noch mehr Staus bilden?

Eigentlich sollte es das nicht, weil man ja nicht sofort nach der Grenze eine Vollbremsung machen muss, sondern bis zum nächsten Parkplatz weiterfahren darf und dort dann ganz einfach das Land wechseln kann. Gerade am Brenner, wo im Moment sowieso eine große Baustelle ist, kommt es aber immer wieder zu unnötigen Staus, wenn die Kollegen einfach auf dem Standstreifen anhalten.

Hat das Software-Upgrade noch weitere Vorteile für Sie als Fahrer?

Ja, seit dem Update werden zum Beispiel auch die Arbeitszeiten angezeigt und ich werde gewarnt, wenn ich die überschreite. Das ist schon sehr hilfreich. Und dann ist mir noch aufgefallen, dass alles wesentlich schneller geht – besonders das Einlesen der Fahrerkarte morgens beim Losfahren.

Würden Sie Ihren Kollegen auf der Straße auch zum Software-Upgrade für den DTCO 4.0 raten?

Ich finde das Upgrade auf jeden Fall sinnvoll, denn die neuen Funktionen sparen deutlich Zeit – und das ist ja genau das, was uns immer fehlt. Und letztlich trägt das ja auch dazu bei, dass wir die Vorgaben auf der Straße auch unter Zeitdruck leichter einhalten können.