Das Wirbelstrom Prinzip
Im Gegensatz zu den Fliehkräften, die im alten Pendelsystem des Tachographen genutzt wurden, basierte das neue Messsystem ab den 1970er-Jahren auf der Kraft eines Magnetfelds. Beim Wirbelstrom-Prinzip wird die Drehzahl über eine Welle an einen umlaufenden Magneten übertragen, der sich dadurch ebenfalls dreht und einen Wirbelstrom erzeugt. Dieser bewegt eine Metallscheibe, an der eine Achse angebracht ist, gegen den Widerstand einer geeichten Spiralfeder mit und steuert dadurch einen Zeiger über ein Zifferblatt. Der Ausschlag hing also nicht mehr von der Entfernung eines Pendels von einer Achse ab, sondern von der Stärke des Magnetfelds und der Gegenkraft der Feder. Weil aber die Leitfähigkeit sowohl des Magneten als auch der Messtrommel direkt von der Umgebungstemperatur beeinflusst wird, muss ein eingebautes Kompensationsmaterial diesen Effekt ausgleichen. Das ist ein Grund, warum sich die Wirbelstromtechnologie zunächst in Nutzfahrzeuganwendungen nicht durchsetzen konnte, obwohl sie schon Anfang des 20. Jahrhunderts ausgereift war: Die zur Verfügung stehenden Magnetwerkstoffe reichten 1910 noch nicht aus, um die nötige mechanische Kraft für das Schreibwerk aufzubringen.
Der Ausschlag hängt von der Stärke des Magnetfelds und der Gegenkraft der Feder ab